Naturheilkunde

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Der Begriff Naturheilunde bezeichnet eine Vielzahl einerseits sinnvoller, andererseits obsoleter pseudomedizinischer Methoden, denen gemeinsam ist, dass sie körpereigene Fähigkeiten zur Selbstheilung aktivieren sollen und die sich bevorzugt in der Natur vorkommender Mittel oder Reize bedienen. In der Praxis bedient sich die Naturheilunde zahlreicher alternativmedizinischer Verfahren ohne wissenschaftlichen Nachweis einer Wirksamkeit.

Nach einer Definition von Alfred Brauchle aus dem Jahre 1951 gehören zu den in der Natur vorkommenden Mitteln und Reize (siehe Reiztherapie) die in der Naturheilkunde zum Einsatz kommen, die Sonne, das Licht, die Luft, die Bewegung, die Ruhe, die Nahrung (siehe Ernährungsmedizin), das Wasser, die Kälte, die Erde, die Atmung, die Gedanken, die Gefühle und Willensvorgänge. In einem weiter gefassten Verständnis werden auch als „natürlich“ bezeichnete Arzneimittel, vor allem Heilpflanzen (Phytotherapie) und deren Zubereitungen mit einbezogen.

Zur „klassischen“ Naturheilkunde zählen im Allgemeinen die folgenden Naturheilverfahren:

  • Hydrotherapie und Balneotherapie (Wasseranwendungen)
  • Bewegungstherapie
  • Milieuveränderung und Diätetik
  • Heilfasten
  • Ordnungstherapie
  • Phytotherapie (Einsatz von Pflanzenwirkstoffen)

Als Begründer der modernen Naturheilkunde im deutschsprachigen Raum gilt Vincenz Prießnitz (1799-1851).