Hübner Who is Who Verlag für Personenenzyklopädien Aktiengesellschaft

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Wissenschaftlich wertloses Vanity-Award des von der Hübner Who is Who AG ausgezeichneten Adem Kapur[1]
typischer Eintrag

Die Hübner Who is Who Verlag für Personenenzyklopädien Aktiengesellschaft ist ein 1978 gegründeter Schweizer Zuschussverlag[2], der unter anderem so genannte Personalezyklopädien heraus gibt, und wissenschaftlich wertlose Vanity-Award als Auszeichnung vergibt. Präsident des Verwaltungsrates ist Ralph Hübner.

Die Eintragungen in der eigenen Psersonalenzyklopädie werden über Handelsvertreter vermarktet. Laut Firmenangaben handele es sich bei Vertrieb um ein "Franchiseähnliches System".[3] Die vermarkteten Produkte mit der "Who is Who" - Nennung sind weder gesetzlich noch markenrechtlich geschützt.

Aufgenommen werden in die Enzyklopädie Personen, die dem Verlag (etwa telefonisch) vorgeschlagen wurden. Entgegen Werbeaussagen wurden in der Vergangenheit auch Personen in die Kurzbiographie aufgenommen, die in keinerlei ersichtlicher Weise "prominent" waren oder etwa zu den "oberen Zehnazausend" zu zählen wären. Aufgenommen wurden Müllermeister, Schlossermeister[4], ein Berliner Tabakladen, Heilpraktiker, Gastwirte, Einkaufsleiter, Autolackierer, KfZ-Mechanikermeister, Dachdecker, Heilmasseure, Kosmetikerinnen usw. Die Mitteilung Personen aufzunehmen, die "in ihren Bereichen besonderes geleistet haben" kann beliebig ausgelegt werden.

Die Vorgeschlagenen werden von einem Handelsvertreter oder von verlagsfremden Personen aus der Marketingbranche aufgesucht um persönliche Daten aufzunehmen. Bekannt wurde inzwischen, dass anlässlich des Interviews den aufgenommenen Personen das relativ teure Druckwerk der Kurzbiographie für rund 425 oder in Leder für 674 Euro angeboten wird. Geworben wird auch für eine kostenpflichtige "Clubmitgliedschaft". Die Interviewer erhalten beim Verkauf eine Provision. In Veröffentlichungen der Hübner Who is Who Verlag für Personenenzyklopädien Aktiengesellschaft wird betont, dass es keine Aufnahmegebühr gebe. Für Fotografien falle hingegen eine Bearbeitungsgebühr an.

Die Hübner Who is Who Verlag für Personenenzyklopädien Aktiengesellschaft ist in zwölf Ländern vertreten, darunter: Österreich, Deutschland, Polen, Slowakei, Tschechien, Ungarn, Russland, Türkei, Rumänien und Griechenland.

Der Verlag geriet nicht nur wegen seiner Vermarktung und der nicht durchschaubaren Aufnahmepraxis in die Kritik. Leser der Kurzbiographie stellten auch mehrere Doppelteintragungen fest. Die Stiftung Warentest kritisierte 2002 das Geschäftsgebaren des Verlegers mit den Worten: "Er rechnet mit der Eitelkeit der Menschen". Die Stiftung zitierte aus einem internen Rundschreiben des Verlags an seine Vertriebsmitarbeiter. Darin hieß es, dass im "Zustand des Stolzes ordert man natürlich wesentlich bereitwilliger als sonst ein Werk, ohne vorher nachzudenken, was der Erwerb eines solchen Werkes bringt".

Der Verlag kalkuliert offensichtlich damit, mit dem älteren (1848) "Who's Who" des Verlagshaus A&C Black in Edinburgh verwechselt zu werden, das damals Adelige und hochrangige Politiker auflistete.

Produkte

Produkte:

  • Who is Who in Österreich
  • Who is Who in der Bundesrepublik Deutschland
  • Who is Who w Polsce
  • Who is Who Magyarországon
  • Who is Who v Slovenskej republike
  • Who is Who στην Ελλάδα
  • Enciclopedia Personalităţilor din România
  • Who is Who в России
  • Who is Who Türkiye
  • Who is Who u Hrvatskoj
  • Who is Who Shop Produkte (z.B. eine "Who is Who-Teemischung aus dem Hause Schönbichler")

Taborcillo

Taborcillo (auch "Isla de John Wayne") ist eine kleine Insel die zu Panama gehört und die seit 1997 im Besitz vom Gründer Ralph Hübner ist. Davor war die Insel im Besitz des amerikanischen Schauspielers Johne Wayne. Die Insel ist 40 km von Panama City entfernt und befindet sich auf der pazifischen Seite von Panama.

Hübner verkauft Grundstücke der Insel an Personen, die zuvor in seine Personalenzyklopädie aufgenommen wurden und mit einer "Who is Who" Nennung ausgezeichnet wurden.[5][6] Etwa zehn Prozent der Inselfläche gingen inzwischen durch illegalen Sandabbau verloren.

Weblinks

Quellennachweise