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Die Schulen der Bruderschaft sollen nach ihrem deutschsprachigen Mitteilungsblatt vom Juli 2005 „nicht nur Wissen vermitteln, sondern ebenso auf die Erziehung und Charakterbildung der Schüler Wert legen“. Der „katholische Lehrer“ müsse die „Hauptirrlehren unserer Zeit“ erklären, ohne diese „zu loben“ oder gar „anzunehmen“. Schüler müssten sich mit Martin Luther, René Descartes, David Hume, Immanuel Kant, Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Jean-Paul Sartre in der Weise beschäftigen, wie sich Medizinstudenten mit Krankheiten beschäftigen: mit dem Ziel, diese Krankheiten dann bekämpfen zu können.<ref>[http://www.fsspx.info/mbonline/pdf/mb-2005-7.pdf Mitteilungsblatt der Priesterbruderschaft St.&nbsp;Pius&nbsp;X. Deutschland] vom Juli 2005, S.&nbsp;24</ref>
 
Die Schulen der Bruderschaft sollen nach ihrem deutschsprachigen Mitteilungsblatt vom Juli 2005 „nicht nur Wissen vermitteln, sondern ebenso auf die Erziehung und Charakterbildung der Schüler Wert legen“. Der „katholische Lehrer“ müsse die „Hauptirrlehren unserer Zeit“ erklären, ohne diese „zu loben“ oder gar „anzunehmen“. Schüler müssten sich mit Martin Luther, René Descartes, David Hume, Immanuel Kant, Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Jean-Paul Sartre in der Weise beschäftigen, wie sich Medizinstudenten mit Krankheiten beschäftigen: mit dem Ziel, diese Krankheiten dann bekämpfen zu können.<ref>[http://www.fsspx.info/mbonline/pdf/mb-2005-7.pdf Mitteilungsblatt der Priesterbruderschaft St.&nbsp;Pius&nbsp;X. Deutschland] vom Juli 2005, S.&nbsp;24</ref>
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Grundlage der Bekenntnisschulen ist die Erziehungsenzyklika Divini illius magistri von Papst Pius&nbsp;XI. Es sei wichtig, die Werte der „traditionellen kath. Kirche“ an Kinder weiterzugeben. Ziel sei es, „frohe, selbstständige junge Menschen heranreifen zu lassen, die gelernt haben, ihr Leben auf der Grundlage christlicher Überzeugung und Selbstbeherrschung zu gestalten.“ Besonderer Wert werde auf „Ehrfurcht vor Gott und den Nächsten, Disziplin, Höflichkeit, Ordnung und die Vermittlung der abendländischen Kultur gelegt“.<ref>[http://www.fsspx.info/werk/schulen/st.theresiengymnasium.php Darstellung der St.&nbsp;Theresiengymnasium durch die Priesterbruderschaft St.&nbsp;Pius&nbsp;X. Deutschland]</ref>
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Grundlage der Bekenntnisschulen ist die Erziehungsenzyklika Divini illius magistri von Papst Pius&nbsp;XI. Es sei wichtig, die Werte der „traditionellen kath. Kirche“ an Kinder weiterzugeben. Ziel sei es, „frohe, selbständige junge Menschen heranreifen zu lassen, die gelernt haben, ihr Leben auf der Grundlage christlicher Überzeugung und Selbstbeherrschung zu gestalten.“ Besonderer Wert werde auf „Ehrfurcht vor Gott und den Nächsten, Disziplin, Höflichkeit, Ordnung und die Vermittlung der abendländischen Kultur gelegt“.<ref>[http://www.fsspx.info/werk/schulen/st.theresiengymnasium.php Darstellung der St.&nbsp;Theresiengymnasium durch die Priesterbruderschaft St.&nbsp;Pius&nbsp;X. Deutschland]</ref>
    
Nachdem die Mutter eines von der Schule verwiesenen Schülers Strafanzeige erstattet hatte, ermittelte die Staatsanwaltschaft von April 2005 bis Juni 2006 gegen die Lehrer und die Leitung der Herz-Jesu-Schule in Saarbrücken wegen Misshandlungen an Schülern. Das Oberverwaltungsgericht des Saarlandes erlaubte den Weiterbetrieb der Schule, da auf die Verfehlungen eines Lehrers angemessen reagiert worden war.<ref>Verwaltungsgericht Saarland (Hrsg.): ''Herz-Jesu-Schule in Saarbrücken darf weiter betrieben werden''. Aktenzeichen 1&nbsp;K&nbsp;35/06. Pressemitteilung vom 3.&nbsp;Mai 2007. URL: http://www.jusline.de/index.php?cpid=0920e51183510618590069d5c148aec4&feed=10167 (Abgerufen am 26.&nbsp;Januar 2009)</ref><ref>Carola Padtberg: ''Prügelnde Lehrer an Herz Jesu''. In: Spiegel Online. Stand: 16.&nbsp;Februar 2006. URL: http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,401137,00.html (Abgerufen am 26.&nbsp;Januar 2009)</ref>
 
Nachdem die Mutter eines von der Schule verwiesenen Schülers Strafanzeige erstattet hatte, ermittelte die Staatsanwaltschaft von April 2005 bis Juni 2006 gegen die Lehrer und die Leitung der Herz-Jesu-Schule in Saarbrücken wegen Misshandlungen an Schülern. Das Oberverwaltungsgericht des Saarlandes erlaubte den Weiterbetrieb der Schule, da auf die Verfehlungen eines Lehrers angemessen reagiert worden war.<ref>Verwaltungsgericht Saarland (Hrsg.): ''Herz-Jesu-Schule in Saarbrücken darf weiter betrieben werden''. Aktenzeichen 1&nbsp;K&nbsp;35/06. Pressemitteilung vom 3.&nbsp;Mai 2007. URL: http://www.jusline.de/index.php?cpid=0920e51183510618590069d5c148aec4&feed=10167 (Abgerufen am 26.&nbsp;Januar 2009)</ref><ref>Carola Padtberg: ''Prügelnde Lehrer an Herz Jesu''. In: Spiegel Online. Stand: 16.&nbsp;Februar 2006. URL: http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,401137,00.html (Abgerufen am 26.&nbsp;Januar 2009)</ref>
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===Ablehnung von Homosexualität===
 
===Ablehnung von Homosexualität===
 
Am 28.&nbsp;Juli 2007 veranstaltete die FSSPX in Stuttgart eine Gegendemonstration zum Christopher Street Day, auf welchem Schwule, Lesben und Transgender für Gleichberechtigung und Toleranz demonstrierten. Anhänger der FSSPX versammelten sich mit Protestplakaten mit Aufschriften wie „Rettet Kinder vor Perversen“ und „AIDS – Geißel der Unzucht“ und beteten zur „Wiedergutmachung der Perversion und Übertretung des 6.&nbsp;Gebotes des Dekalogs: ‚Du sollst nicht Unzucht treiben.‘“ öffentlich den Rosenkranz.<ref>Presseerklärung der FSSPX zum Christopher Street Day am 8.&nbsp;Juli 2007 in Stuttgart</ref><ref>http://kreuz.net/article.9728.html</ref>
 
Am 28.&nbsp;Juli 2007 veranstaltete die FSSPX in Stuttgart eine Gegendemonstration zum Christopher Street Day, auf welchem Schwule, Lesben und Transgender für Gleichberechtigung und Toleranz demonstrierten. Anhänger der FSSPX versammelten sich mit Protestplakaten mit Aufschriften wie „Rettet Kinder vor Perversen“ und „AIDS – Geißel der Unzucht“ und beteten zur „Wiedergutmachung der Perversion und Übertretung des 6.&nbsp;Gebotes des Dekalogs: ‚Du sollst nicht Unzucht treiben.‘“ öffentlich den Rosenkranz.<ref>Presseerklärung der FSSPX zum Christopher Street Day am 8.&nbsp;Juli 2007 in Stuttgart</ref><ref>http://kreuz.net/article.9728.html</ref>
Peter Lang, Pater des FSSPX-Priorates St.&nbsp;Athanasius in Stuttgart-Feuerbach erklärte: „Der Umzug und seine Teilnehmer zeigen ein Verhalten, das dem Menschen nicht angemessen ist, eine moralische Umweltverschmutzung.“<ref>Stuttgarter Zeitung: [http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1480882 ''Wie Karneval im Juli – 100.000&nbsp;Zuschauer bei Parade in Stuttgart'']</ref> Niemand verteidige mehr „die christlichen Werte, wie Familie, Treue, Keuschheit. Dafür müssen unsere Kinder ansehen, wie pervers Erwachsene sein können.“<ref>Stuttgarter Nachrichten: [http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/1480195?_suchtag=2007-07-28 ''Priesterbruderschaft gegen Christopher Street Day'']; Meldung vom 28.&nbsp;Juli 2007</ref>
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Peter Lang, Pater des FSSPX-Priorates St.&nbsp;Athanasius in Stuttgart-Feuerbach, erklärte: „Der Umzug und seine Teilnehmer zeigen ein Verhalten, das dem Menschen nicht angemessen ist, eine moralische Umweltverschmutzung.“<ref>Stuttgarter Zeitung: [http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/1480882 ''Wie Karneval im Juli – 100.000&nbsp;Zuschauer bei Parade in Stuttgart'']</ref> Niemand verteidige mehr „die christlichen Werte, wie Familie, Treue, Keuschheit. Dafür müssen unsere Kinder ansehen, wie pervers Erwachsene sein können.“<ref>Stuttgarter Nachrichten: [http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/1480195?_suchtag=2007-07-28 ''Priesterbruderschaft gegen Christopher Street Day'']; Meldung vom 28.&nbsp;Juli 2007</ref>
    
Unverblümte Hetze gegen Homosexualität wird auch auf der den Pius-Brüdern nahestehenden katholischen Internetseite kreuz.net betrieben.<ref>http://kreuz.net/article.9671.html</ref><ref>http://kreuz.net/article.9637.html</ref><ref>http://kreuz.net/article.9728.html</ref><ref>http://kreuz.net/article.9646.html</ref><ref>http://kreuz.net/article.9647.html</ref> Es wird hier auch die Meinung vertreten, Homosexualität sei heilbar.<ref>http://kreuz.net/article.9583.html</ref>
 
Unverblümte Hetze gegen Homosexualität wird auch auf der den Pius-Brüdern nahestehenden katholischen Internetseite kreuz.net betrieben.<ref>http://kreuz.net/article.9671.html</ref><ref>http://kreuz.net/article.9637.html</ref><ref>http://kreuz.net/article.9728.html</ref><ref>http://kreuz.net/article.9646.html</ref><ref>http://kreuz.net/article.9647.html</ref> Es wird hier auch die Meinung vertreten, Homosexualität sei heilbar.<ref>http://kreuz.net/article.9583.html</ref>
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Im November 2008 leugnete Richard Williamson den Holocaust erneut, als er im Priesterseminar Herz Jesu in Zaitzkofen bei Regensburg dem schwedischen Fernsehsender Sveriges Television SVT ein Interview gab und darin sagte: ''You may have heard of the Leuchter report? [...] I'm going by what I judged to be the historical evidence according to people who have [...] observed and examined that evidence [...] if they change their conclusion I would [...] follow their conclusion [...] I think that two to three hundred thousand jews perished [...] in Nazi concentration camps [...] that none of them by gas chamber. [...] I don't think six million jews were gased. [...] this is against the law in Germany. [...] You can have me thrown in prison before I leave Germany. [...]
 
Im November 2008 leugnete Richard Williamson den Holocaust erneut, als er im Priesterseminar Herz Jesu in Zaitzkofen bei Regensburg dem schwedischen Fernsehsender Sveriges Television SVT ein Interview gab und darin sagte: ''You may have heard of the Leuchter report? [...] I'm going by what I judged to be the historical evidence according to people who have [...] observed and examined that evidence [...] if they change their conclusion I would [...] follow their conclusion [...] I think that two to three hundred thousand jews perished [...] in Nazi concentration camps [...] that none of them by gas chamber. [...] I don't think six million jews were gased. [...] this is against the law in Germany. [...] You can have me thrown in prison before I leave Germany. [...]
(Übersetzung: ''Sie haben vielleicht vom Leuchter-Report gehört? [...] Ich gehe danach, was ich für historisch bewiesen halte entsprechend Leuten, die diese Beweise untersucht und bewertet haben [...] wenn sie ihr Ergebnis ändern würde ich [...] ihrem Ergebnis folgen [...] Ich glaube, dass zwei- bis dreihunderttausend Juden [...] in Nazi-Konzentrationslagern umgekommen sind [...] dass keiner von ihnen durch eine Gaskammer. [...] Ich glaube nicht, dass sechs Millionen Juden vergast wurden. [...] Das ist gegen das Gesetz in Deutschland. [...] Es ist möglich, dass Sie mich ins Gefängnis werfen lassen bevor ich Deutschland verlasse [...]'')<ref>Richard Williamson: ''Längre intervju med Williamson''. In: ''Uppdrag granskning''. Fernsehsendung der SVT vom 21.&nbsp;Januar 2009. URL: http://svtplay.se/v/1413831/webbextra_langre_intervju_med_williamson (abgerufen am 22.&nbsp;Oktober 2006). Übersetzt durch Wikipedia-Bearbeiter.</ref>
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(Übersetzung: ''Sie haben vielleicht vom Leuchter-Report gehört? [...] Ich gehe danach, was ich für historisch bewiesen halte entsprechend Leuten, die diese Beweise untersucht und bewertet haben [...] wenn sie ihr Ergebnis ändern, würde ich [...] ihrem Ergebnis folgen [...] Ich glaube, dass zwei- bis dreihunderttausend Juden [...] in Nazi-Konzentrationslagern umgekommen sind [...] dass keiner von ihnen durch eine Gaskammer. [...] Ich glaube nicht, dass sechs Millionen Juden vergast wurden. [...] Das ist gegen das Gesetz in Deutschland. [...] Sie können mich ins Gefängnis werfen lassen, bevor ich Deutschland verlasse [...]'')<ref>Richard Williamson: ''Längre intervju med Williamson''. In: ''Uppdrag granskning''. Fernsehsendung der SVT vom 21.&nbsp;Januar 2009. URL: http://svtplay.se/v/1413831/webbextra_langre_intervju_med_williamson (abgerufen am 22.&nbsp;Oktober 2006). Übersetzt durch Wikipedia/EW-Bearbeiter.</ref>
    
Die Zeitschrift Der Spiegel veröffentlichte Auszüge des Interviews am 19.&nbsp;Januar 2009. Das schwedische Fernsehen strahlte das vollständige Interview am Abend des 21.&nbsp;Januar 2009 aus.<ref>[http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/papst_rehabilitiert_fundamentalistische_bischoefe_1.1773422.html Neue Zürcher Zeitung, 24.&nbsp;Januar 2009: ''Papst rehabilitiert fundamentalistische Bischöfe'']</ref> Die Staatsanwaltschaft in Regensburg leitete daraufhin Ermittlungen wegen Verdachts auf Volksverhetzung gegen Williamson ein.<ref>[http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=260809 Radio Vatikan, 23.&nbsp;Januar 2009: ''Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Pius-Bischof'']</ref> Im Februar 2009 berichtet Spiegel Online erneut über antisemitische Äußerungen in Publikationen der Bruderschaft, diesmal u.a. in deren ''Mitteilungsblatt für den deutschen Sprachraum''.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,606518,00.html Spiegel Online, 10.&nbsp;Februar 2009: ''Auch deutsche Piusbrüder hetzen gegen Juden'']</ref>
 
Die Zeitschrift Der Spiegel veröffentlichte Auszüge des Interviews am 19.&nbsp;Januar 2009. Das schwedische Fernsehen strahlte das vollständige Interview am Abend des 21.&nbsp;Januar 2009 aus.<ref>[http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/papst_rehabilitiert_fundamentalistische_bischoefe_1.1773422.html Neue Zürcher Zeitung, 24.&nbsp;Januar 2009: ''Papst rehabilitiert fundamentalistische Bischöfe'']</ref> Die Staatsanwaltschaft in Regensburg leitete daraufhin Ermittlungen wegen Verdachts auf Volksverhetzung gegen Williamson ein.<ref>[http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=260809 Radio Vatikan, 23.&nbsp;Januar 2009: ''Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Pius-Bischof'']</ref> Im Februar 2009 berichtet Spiegel Online erneut über antisemitische Äußerungen in Publikationen der Bruderschaft, diesmal u.a. in deren ''Mitteilungsblatt für den deutschen Sprachraum''.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,606518,00.html Spiegel Online, 10.&nbsp;Februar 2009: ''Auch deutsche Piusbrüder hetzen gegen Juden'']</ref>
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